In einer über 5000 Jahre alten Grabkammer war ein noch älterer langer Stein verbaut. Auf diesem Stein wurde etwas eingeritzt: Es sind eine ovale Form und einige Striche und Punkte. Den Stein nennt man Menhir, das ist bretonisch und heißt „Langer Stein“.
Viele Archäolog*innen sagen: Die Ritzung zeigt vor allem das Gesicht einer Dolmengöttin, das sie aus Frankreich kennen – deshalb auch „Dolmen“, dort heißen viele Steinzeitbauten mit großen Steinen so.
Sie sehen in den Ritzungen ein Gesicht mit Augen und wie bei einem Strichmännchen einen einfachen Körper. Sie glauben, dass diese Art der Zeichnung ein Symbol ist. Das heißt, dass ein ganz einfaches Zeichen viel bedeutet: Wie zum Beispiel das christliche Kreuz – viele Menschen sehen das Kreuz und wissen, dass es für Geschichten aus der Bibel und die christliche Religion steht.
Bedeutet das Bild, dass die Menschen an eine Göttin oder einen Gott glaubten? Und wurde der Stein im Grab verbaut, damit die Gottheit die Verstorbenen beschützt? Oder zeigt es, dass dies ein heiliger Platz ist?
Andere Forscher*innen denken, es handelt sich bei der Ritzung um das Bild eines Schildes, das zur Verteidigung im Kampf genutzt wurde. Diese Schilde waren wahrscheinlich bemalt und vielleicht mit Augen verziert. Sie sollen zeigen, dass die Ahnen den Kämpfenden beschützen. Ahnen sind Verwandte, die schon gestorben sind. In manchen Kulturen glaubt man, dass sie besondere Kräfte haben und die lebenden Verwandten beschützen und irgendwie immer da sind.
Vielleicht sollte das Bild zeigen, dass die Verstorbenen jetzt unter dem Schutz der Ahnen stehen? Oder zeigt es den Schild einer Krieger*in, die dort bestattet wurde?
Was meinst du, was auf dem Stein zu sehen ist? Und weshalb wurde das Bild mühsam in den Stein eingeritzt und dann in einem Grab verbaut?