Making of

Making of Himmelsscheibe von Nebra

Die Himmelsscheibe wurde in mehreren Schritten hergestellt, die wir euch anhand folgender Abbildungen kurz erläutern möchten:

Guss des Bronzerohlings

© LDA, Illustration: Karol Schauer.

Das Kupfer und das Zinn wurden geschmolzen und im Anschluss wurde der Bronzerohling gegossen.

Übrigens: Die Schmelztemperatur für Kupfer liegt bei 1.085 °C, wohingegen Zinn nur 231,9 °C benötigt.

 

Ausschmieden des Bronzerohlings

Im Anschluss an den Guss des Rohlings wurde dieser mit einem hammerähnlichen Werkzeug ausgetrieben. Das heißt, dass der Rohling in eine kreisrunde, platte Form geschmiedet wurde. Um Risse in der Bronze zu vermeiden, wurde diese zwischendurch mehrmals erhitzt.

Im Gegensatz zu den Beifunden – die in einer Form gegossen wurden – ist die Himmelsscheibe aus einem erkalteten Bronzefladen geschmiedet.

© LDA, Illustration: Karol Schauer.

Anlegen der Tauschierrinnen

In einem weiteren Schritt wurden die sogenannten Tauschierrinnen angelegt. Dieses Verfahren – als Tauschierung bekannt – ist eine für Mitteleuropa äußerst ungewöhnliche Technik. Hierzu wurden mithilfe eines harten Bronzemeißels die Umrisse der später eingefügten Goldapplikationen als feine Umrisse auf die Scheibe gebracht.

© LDA, Illustration: Karol Schauer.
© LDA, Illustration: Christian-Heinrich Wunderlich.

Aufbringen der Goldapplikationen

Nun konnten die vorher fein ausgeschnittenen Goldbleche durch Zutreiben der Tauschiergruben auf der Scheibe festgeklemmt werden.

© LDA, Illustration: Christian-Heinrich Wunderlich.
© LDA, Illustration: Karol Schauer.

Erzeugen einer schwarzen Patina

© LDA, Illustration: Klaus Pockrandt.

Die heutige grüne Farbe resultiert aus dem Korrosionsprozess dem die Himmelsscheibe mehrere Jahrtausende ausgesetzt war. Dieser führte zur grünen Malachitschicht, welche die Scheibe heute überzieht.

Wir nehmen an, dass die Himmelsscheibe ursprünglich dunkel war. Vor einem bronzefarbenen Untergrund hätten sich die Goldapplikationen kaum abgehoben. Eine schwarze Patina konnte durch langsames Erhitzen und ein sorgfältiges Polieren der Scheibe erzeugt werden.